Ausgleichsfläche für Windenergie passiert die Ausschüsse

Nachdem die Ausgleichsflächen von der Vorhabenträgerin entgegen der Absichtserklärung im Städtebaulichen Vertrag nicht in der Gemeinde, sondern in Westensee erworben wurden, hatte der Bauausschuss am 21. April der Gemeindevertretung empfohlen, den Beschluss zum Bebauungsplan von der Tagesordnung zu nehmen. Stattdessen sollten zeitnah Flächen in der Gemeinde gesucht und angeboten werden.

 

Daraufhin wurde ein Entwicklungskonzept für die Burwiese am Ringkanal erbracht, die von den Grünen schon zu Anfang vorgeschlagen, jedoch zunächst von der Vorhabenträgerin abgelehnt wurde. Die Fläche steht bereits seit vielen Jahren im Vertragsnaturschutz mit jeweils fünfjähriger Laufzeit. Mit der dauerhaften Umwandlung in eine Ausgleichsfläche und Aufwertungsmaßnahmen sollte der Großteil der erforderlichen Ausgleichspunkte erreicht werden.

 

Dazu wurde aus dem Umweltausschuss kritisiert, dass die geplante Vernässung durch Deaktivierung von Drainagen nicht erfolgreich sein kann, weil keine vorhanden sind. Vielmehr entwässert etwa die Hälfte des Grünstreifens durch den porösen Torfuntergrund direkt in den östlich ca. 1,5 m tiefer liegenden Burwiesengraben, ist entsprechend keine Feuchtwiese und würde auch keine werden.

 

Bei der gemeinsamen Ortsbegehung von Bau- und Umweltausschuss am 13. Mai war u. a. auch der Verfasser des Entwicklungskonzepts, Herr Neumann von der GFN mbH anwesend und bestätigte die Situation. Seitens der WIR wurde vorgeschlagen, den Burwiesengraben aufzustauen. Dies hätte eine längere Prozedur über die Untersuchung und Zustimmung des Wasser- und Bodenverbands Melsdorfer Au bedeutet. Die Realisierung der Windkraftanlagen hätte in Frage gestanden, z. B. weil die Einspeisevergütung in jedem Jahr niedriger wird.

 

Wir Grünen fragten, ob eine Abdämmung der Fläche durch die Verfüllung eines zweiten Grabens parallel zum Burwiesengraben mit Lehm von der WKA-Baustelle möglich wäre, um die Vernässung der Fläche zu fördern. Herr Neumann bestätigte dies und berichtete von einem ähnlichen Verfahren, mit dem in der Eider-Treene-Niederung schon über 1000 ha renaturiert wurden. Die Erfolgsaussichten wären damit sogar höher, weil ein Wasserstand bis zur Geländeoberkante erreicht würde im Gegensatz zur Teilaufstauung des Burwiesengrabens, der mit Rücksicht auf andere Anlieger immer noch erheblich tiefer liegen würde.

 

Während der anschließenden Sitzung wurde ein positiver Beschlussvorschlag an die Gemeindevertretung formuliert mit der Maßgabe, die Abdämmung in das Entwicklungskonzept der Ausgleichsfläche aufzunehmen. Dieser wurde von Bau- und Umweltausschuss mehrheitlich bestätigt.

 

Nachtrag:
Nach der entsprechenden Beschlussfassung der Gemeindevertretung am 18.05. geht der Genehmigungsweg zur Windkraft in der Gemeinde weiter. Lange nach den ersten Anstrengungen der Quarnbeker Grünen Ende der 90er kann damit ein wichtiger Beitrag zur Energiewende realisiert werden.
---